Dieses Werk ist eine Übersetzung aus dem Englischen.
Was gegen YouTube spricht
von Richard Stallman
Bitte wählen und nennen Sie audio-video.gnu.org als die Webpräsenz für Filmaufnahmen meiner Vorträge ‑ nicht YouTube.
Es gibt 2 Gründe, warum YouTube eine schlechte Wahl ist, um Filme zu veröffentlichen oder auf bereits veröffentlichte Bezug zu nehmen.
- Die normale Nutzung von YouTube schließt unfreie Programme ein.
- Die HTML5-Wiedergabe setzt unfreies JavaScript voraus. Für einige Filme bedarf es sogar der unfreien Adobe DRM-Software, die in proprietären Webbrowsern und u. a. Firefox integriert worden ist, nicht jedoch in GNU-Webbrowser wie IceCat.
- Die Nicht-HTML5-Wiedergabe schließt die Nutzung des Flash Players ein, der unfrei ist. Die Installation des Flash Players wird sogar empfohlen (der Wiedergabe-Modus ist missbilligt, Stand: 2015-01).
Es gibt Möglichkeiten, auf die meisten YouTube-Filme zuzugreifen, ohne diese unfreie Software ausführen zu müssen. Nutzer, denen das bekannt ist, können das vermeiden. Beispielsweise kann man auf die meisten HTML5-fremden Filme mit dem Webbrowser-Plug-in Gnash zugreifen und mit dem Webbrowser-Add-on youtube-dl abrufen.
Die meisten Nutzer verwenden jedoch keine dieser Methoden, so dass sie ein auf YouTube bereitgestellter Film direkt in die Arme unfreier Programme führt.
- YouTube versucht davon abzuhalten, Kopien herunterzuladen.
Die Entwickler von youtube-dl müssen es fortwährend bei Änderungen an der Webpräsenz ändern. Bereits der bloße Versuch davon abzuhalten eine Datei herunterzuladen ist aus Nutzersicht eine schlechte Behandlung, selbst wenn man es umgehen kann.
Eine Sache über YouTube, die kein moralischer Schlag dagegen ist, sind unfreie Programme auf YouTube-Servern ‑ sollte es irgendwelche geben. Wir als Außenstehende können es nicht sagen, denn es würde uns nicht beeinflussen, weshalb es wohl kaum eine Ungerechtigkeit uns gegenüber ist.
Sollten irgendwelche unfreien Programme auf YouTubes Servern ausgeführt werden, behandeln sie auch Google schlecht, da sie Google die Kontrolle über diesen Aspekt der Datenverarbeitung versagen. Wir hoffen, dass Google seine Freiheit wiedergewinnt, indem der Gebrauch jener unfreien Programme, sofern es welche geben sollte, beendet wird. Aber diese Programme behandeln nicht die Nutzer dieses Dienstes schlecht, so dass sie also keinen Grund darstellen sich zu weigern, YouTube zu nutzen.
Dailymotion und Vimeo haben das gleiche Problem wie die HTML5-Alternative von YouTube: die Betrachtung ihrer Filme verlangt unfreien JavaScript-Code. [Wenn es irgendeine kommerzielle Video-Hosting-Plattform gibt, die dieses Problem nicht hat, informieren Sie uns bitte.]
Um einen Film zu veröffentlichen ‑ ohne unfreie Software zum Betrachten voraussetzend ‑, kann dieser als Ogg- oder WebM-Datei auf einer gewöhnlichen Webpräsenz bereitgestellt werden. Sollte man durch das Herunterladen von interessierten Nutzern um einem hohen Datenverkehr und einer hohen Serverauslastung besorgt sein, kann man den Film auch via Torrent-Datei bereitstellen und nahelegen, dass Nutzer über diesen den Film herunterladen.
Eine andere Möglichkeit, Filme im Internet mit Hilfe freier Software zu veröffentlichen, ist GNU MediaGoblin. Ideal wäre einen eigenen Server einzurichten und/oder einen für Familie und Freunde zu betreiben, aber man kann sie auch auf öffentliche Server hochladen.
Sofern es Ihnen möglich ist, tragen Sie bitte zu GNU MediaGoblin bei.